Stellungnahme von Ratsherr Jürgen Selke-Witzel zum Leserbrief von Dietrich Rogge in der Wolfenbütteler Zeitung vom 8. September
Sehr geehrter Herr Rogge!
Sozialer Wohnungsbau hat für mich etwas mit Ausgewogenheit zwischen allen Einkommens-und Bevölkerungsgruppen zu tun! Wolfenbütteler mit geringem Einkommen sollen sich ebenso in unserer Stadt eine ordentliche Wohnung leisten können, wie die Wolfenbütteler mit gehobenem Einkommen. Wir brauchen kleinere Wohnungen für Singles, Rentner und Studenten genauso wie Einfamilien- oder Reihenhäuser für Familien. Der Rat der Stadt Wolfenbüttel hat mit den 8 Stimmen der Grünen in den letzten Jahren etliche Neubaugebiete (alter Holzweg in Halchter, Über dem Okertal in Linden, südlich Salzdahlumer Strasse, Östlicher Fallsteinweg) auf den Weg gebracht. Es ist also viel Wolfenbütteler Land für Bauwillige genehmigt worden: vornehmlich Einfamilien- und Reihenhäuser mit unterschiedlichen Grundstücksgrössen. Leider sind wir in der Sanierung der Ahlumer Siedlung und im Geschosswohnungsbau mit kleineren Wohneinheiten nicht mit dieser Geschwindigkeit vorangekommen. Sozial ausgewogen und für Wolfenbüttels Zukunft sinnvoll ist es, deshalb hier jetzt den Schwerpunkt der notwendigen Anstrengungen zu legen! Alle Kommunen verweisen auf die „enorm grosse Nachfrage nach Wohnungseigentum“ und weisen Neubaugebiete aus. Manchmal wird Nachfrage auch durch das Angebot erst angeheizt. Und: ich sehe für Wolfenbüttel keinen „Nachfragedruck“, wie oft behauptet wird!
Das geplante Baugebiet „Am Södeweg“ unterscheidet sich wesentlich von den anderen Baugebieten, die in den letzten vierzig Jahren genehmigt wurden. Es ist unfassbar gross: 800 Wohneinheiten auf 40ha für ca. 2800 Menschen. Es vernichtet wertvolles Ackerland in einer Zeit, in der alle vom Schutz von Ackerflächen sprechen. Es zieht unverhältnismässig viel Auto-Verkehr nach sich, da die Anbindung mit dem ÖPNV am Ostrand der Stadt schwierig sein wird. Dies werden vor allem die Bürgerinnen und Bürger auf der Ahlumer-, der Jahn- und der Salzdahlumerstrasse zu spüren bekommen. Es geht nicht nur um den Feldhamster ….
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Selke-Witzel, stellvertr. Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/’Die Grünen
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