Eine Moschee mitten in der Stadtgesellschaft

GRÜNE Ratsfraktion trifft sich mit Vorstand der Wolfenbütteler Moschee

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat sich mit dem Vorstand der Wolfenbütteler Moschee, Abdulvahap User und Mustafa User, zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Das Treffen kam auf Initiative der Moscheegemeinde zustande; Ein Ratsmitglied lud in diesem Zusammenhang in privater Atmosphäre zu sich ein – als Zeichen des guten nachbarschaftlichen Miteinanders.

„Für uns sind die Mitglieder der Moschee keine Fremden, sondern Nachbarinnen und Nachbarn, Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wir haben uns gefreut, dass wir ins Gespräch gekommen sind – offen, ehrlich und auf Augenhöhe“, so Leo Pröttel, Mitglied der Ratsgruppe.

Im Zentrum des Gesprächs stand die Suche der Gemeinde nach einem neuen Standort. Aufgrund von Auflagen des Brandschutzes und der Lärmschutzvorgaben kann die Gemeinde ihre bisherigen Räume auf Dauer nicht nutzen. „Idealerweise finden wir einen neuen Standort in der Nähe unseres bisherigen Ortes – also innenstadtnah“, erklärt Mustafa User. „Denn die Moschee ist für viele Gemeindemitglieder weit mehr als ein Ort des Gebets: Sie ist ein sozialer Anlaufpunkt – für Menschen aller Altersgruppen. Wir leisten hier wichtige Arbeit für die gesamte Stadtgesellschaft, etwa durch Bildungsangebote, soziale Unterstützung und kulturelle Veranstaltungen – insbesondere auch für junge Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler.“

Die Ratsgruppe unterstreicht die besondere Bedeutung der Gemeinde für das gesellschaftliche Leben in Wolfenbüttel: Die Moschee ist nicht nur ein religiöser Ort, sondern auch eine soziale und integrative Kraft. Anders als in vielen anderen Städten vereint sie alle islamischen Glaubensrichtungen unter einem Dach – ein Modell, das den innerislamischen Dialog fördert und das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

„Diese Offenheit innerhalb der Gemeinde ist auch für das gesellschaftliche Klima in unserer Stadt ein großer Gewinn. Wir wünschen uns, dass dieses Vorbild mehr Sichtbarkeit und Unterstützung erhält“, sagt Beate Zgonc, Co-Vorsitzende der Ratsfraktion.

Die Gemeinde versteht sich als Teil der Stadtgesellschaft – und möchte auch so wahrgenommen werden. Gleichzeitig machen viele Gemeindemitglieder immer wieder die Erfahrung von Ausgrenzung, Misstrauen oder gar Angriffen. Das ist für uns nicht hinnehmbar.

„Wir wollen, dass alle Menschen in Wolfenbüttel in Sicherheit und Würde leben können – unabhängig von Glauben, Aussehen oder welcher Herkunft. Deshalb stehen wir an der Seite der Moscheegemeinde und danken ihr für ihre wichtige Arbeit in unserer Stadt“, betont Beate Zgonc für die Fraktion.

Die GRÜNE Ratsfraktion appelliert, mit dem Vorstand oder der Gemeinde ins Gespräch zu kommen. Denn wer miteinander redet, baut Grenzen ab – und stärkt das Zusammenleben in unserer Stadt.

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