Für eine lebendige Innenstadt braucht es echte Innovation und vor allem Dialog

Die Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI begrüßt das Engagement zur Stärkung der Innenstadt grundsätzlich und teilt die Einschätzung des Bürgermeisters Ivica Lukanic, dass Handlungsbedarf besteht, um die Attraktivität der Innenstadt Wolfenbüttels zu sichern. „Es ist uns allen klar: Die Herausforderungen für den stationären Einzelhandel und die gesamte Innenstadtentwicklung sind erheblich, und wir stehen gemeinsam vor der Aufgabe, innovative Lösungen zu finden“, erläutert Sascha Poser, Co-Vorsitzender der Ratsgruppe. „Umso bedauerlicher ist es, dass der Rat der Stadt aus der Presse von den Überlegungen des Bürgermeisters – Stichwort: „Maßnahmenpaket“ – erfahren hat. Wir sind der Überzeugung, dass gerade bei einem Thema dieser Tragweite eine enge Abstimmung mit den zentralen Akteuren – wie Immobilienbesitzern, Ladenmietern und der Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel e. V. – der erste Schritt sein muss. Dies gilt auch für die politische Diskussion im Rat. Nur im Dialog können wir tragfähige Konzepte entwickeln, die von einer breiten Basis getragen werden. So wirkt das Maßnahmenpaket leider eher wie ein Profilierungsversuch als ein durchdachtes Konzept für die Entwicklung der Innenstadt.“

Die Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI setzt sich seit langem aktiv für die Weiterentwicklung der Innenstadt ein und hat bereits konkrete Vorschläge in den Rat eingebracht. Dazu zählen die Aufstellung von Trinkbrunnen, die Schaffung von Grätzelhotels, die Nutzung leerstehender Immobilien durch die Stadt selbst sowie die Weiterentwicklung der Landwirtschaftsschule. Diese Ideen zielen darauf ab, eine zukunftsorientierte, vielfältige Nutzung der Innenstadt zu fördern und nicht nur den Status quo des Einzelhandels zu bewahren.

Foto: Henning Kramer

„Wir teilen die Diagnose des Bürgermeisters, dass etwas passieren muss“, erklärt Co-Vorsitzende Beate Zgonc. „Allerdings sehen wir die Gefahr, dass sein Maßnahmenpaket versucht, den stationären Einzelhandel in seiner aktuellen Form zu konservieren – eine Strategie, die auf Dauer nicht funktionieren wird. Wir benötigen eine weitreichendere Vision, die den Wandel hin zu einem Mix aus Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Handel aktiv gestaltet. Obwohl wir viele der vorgeschlagenen Maßnahmen wie die „Attraktivierung“ von Ansiedlungen oder die Durchführung von Veranstaltungen grundsätzlich unterstützen, sind diese nicht neu und bereits in vielen Bereichen gängige Praxis. Es fehlt dem „Maßnahmenpaket“ an wirklich innovativen Impulsen. Besonders enttäuschend ist, dass im Maßnahmenpaket keinerlei Vorschläge zum Löwentor, einem zentralen innerstädtischen Bereich, gemacht werden. Hier hätte die Stadt als Eigentümerin eine wirkliche Gestaltungsmöglichkeit, um dieses Areal zu einem Modellprojekt für die Innenstadtentwicklung zu machen.“

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