Zum Thema „Freiheit statt Angst – GRÜNE Sicherheitspolitik in Europa“ hatten die GRÜNEN in das Café „KaffeeZeit“ eingeladen. Als Gast war Erik Marquardt, Fotojournalist und Kandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fürs EU-Parlament, anwesend. Eine Woche zuvor war der Film „True Warriors“ im Filmpalast gezeigt worden. Die Bilder von Kabul und vom Mut der gefilmten Künstler, die den Taliban durch ihre Kunst die Stirn bieten, hinterließen bleibende Eindrücke. Hier knüpfte unsere Moderatorin Angelika Uminski (GRÜNE Kreisgeschäftsführerin) mit ihren Fragen an: Sollte Kunst politisch sein und kann sie Veränderungen anstoßen? Dürfen Pressefotos von Kriegsgebieten schön sein?
Marquardt, der selbst verschiedene Krisengebiete bereist hat und seine Bilder in Vorträgen präsentiert, wünscht sich einen unverstellten Blick auf den Alltag und die Menschen: „Auch in den Kriegsgebieten gibt es schöne Sonnenaufgänge, verlieben sich die Menschen.“ Er plädierte dafür, dass Sport und Kultur bei uns wieder politischer werden und beklagte, dass im Alltag allzu oft Migration und Politik ausgeblendet werden. Auch Influencer, bei denen er eine Schlüsselrolle in der Zukunft sieht, sollten sich zu aktuellen Themen äußern: „Es kann nicht sein, dass Menschen, die dreimal so viel Aufmerksamkeit wie die Tagesschau bekommen, sich vorrangig über Lidschatten äußern“.
Beim Thema Sicherheit beklagte Erik Marquardt die Diskrepanz zwischen der realen Bedrohungslage und dem Unsicherheitsempfinden in weiten Teilen der Bevölkerung. Wir leben in einem der sichersten Länder der Welt und trotzdem empfinden viele Menschen Angst. Journalisten wie Politiker tragen die Verantwortung, so objektiv wie möglich zu bleiben und dürfen keineswegs die gefühlte Unsicherheit für ihre Zwecke nutzen. Erik Marquardt gibt zu Bedenken, dass „unter dem Vorwand von gefühlter Sicherheit, Freiheit eingeschränkt wird. Ich würde die Zusammenarbeit der Polizei in der EU voranbringen. Es kann nicht sein, dass jemand wegen einer Straftat in einem EU-Land gesucht wird und sich im Nachbarland unbehelligt aufhält. Solche Sicherheitslücken tragen berechtigterweise dazu bei, dass das Vertrauen im Rechtsstaat erodiert.“
Auch für eine Europäische Zentrale für politische Bildung will sich Erik Marquardt einsetzen, die das Thema Menschenrechte gemeinsam angeht. Der Schutz der Außengrenzen sei ein nachgeordnetes Problem, vielmehr müsse der Focus auf die Bekämpfung der Fluchtursachen gelenkt werden. „Die Menschen machen sich ja auf den gefährlichen Weg, weil sie keine andere Perspektive sehen, hier müssen wir ansetzen!“ Einige Ideen hierzu hat Erik Marquardt bereits für das Europaparlament.
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